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AutorenbildMilou Team

Vom Mittelalter in die Gegenwart



Im südwestlichen Grenzgebiet (Äthiopien-Sudan) leben noch eine Reihe kleiner Völkerschaften; gegen 50 Stämme der Bodi, Galeb, Karo und Mursi. Um dahin zu gelangen, kommt man ohne lange, beschwerliche Anfahrtswege nicht herum. Kurvige Strassen, gespickt mit tausenden von Löchern im fehlenden Asphalt, schweisstreibende und reifenmordende Strassenabschnitte und schlussendlich eine Erdpiste führte uns zu den Mursi, dem «Tellerlippen»-Stamm. Viehzucht spielt bei ihnen eine wichtige Rolle, wobei dem Rind eine grosse Bedeutung zukommt und zwar mehr als Prestigetier denn als Fleischlieferant. Diverse Stämme wohnen seit jeher im Nationalparkgebiet, sind demzufolge auch immer in Fehde mit der Regierung, da sie sich keinerlei Vorschriften unterziehen.


Es gibt immer noch die jährlichen rituellen Kriegszüge, Kampf gegen andere Ethnien in der Region. Diese regelmässige Dezimierung verhindert die Erstarkung nur einer Volksgruppe. Eine Besonderheit zB der Mursi ist die Verschönerung des Körpers, denn je mehr Narben ein Krieger aufweisen kann, desto geachtet ist er in der Welt der heiratsfähigen Männer.

In Moyale verlassen wir Äthiopien und tauchen nach 8(acht) Stunden Grenzformalitäten tatsächlich ein in eine andere Welt: Kenia! Eigentlich ein Nachbarland, auch sehr freundliche Menschen, ABER die äthiopisch-eigene Aufdringlichkeit mit «money-money», die konstante Bettelei usw. ist urplötzlich zu Ende, ebenfalls die uns während Wochen belästigenden, schreienden Kinderhorden/Quälgeister, sind nicht mehr! Staatliche Organisationen und Hilfswerke mit ihrer Gebermentalität haben vielerorts eine sehr schädliche «give me» Mentalität entwickelt!! Viele wissen, wenn sie nicht genug zu essen haben, können sie auf Hilfslieferungen zählen und verzichten daher gerne auf die mühsame Bestellung der Felder ... leider ist dies eine brutale Wahrheit – «unsere Technokraten an der Arbeit...». Mit einer effizienten Agrarpolitik wäre Afrika (auch Äthiopien) leicht in der Lage sich selbst zu ernähren! Bis heute sind nur 20% der nutzbaren Fläche bewirtschaftet – ein Hohn.

Kenia Wir fahren seit Saudi-Arabien erstmals wieder auf Strassen die den Namen verdienen – keine Löcher, durchgehend breite Asphaltstrassen, die endlich wieder ein entspanntes Vorwärtskommen offerieren – was für eine Wohltat! Man kann wieder getrost den Menschen am Strassenrand zuwinken, ohne aufgehalten und belästigt zu werden. Wir sind keine Exoten mehr – Kenia kennt den Tourismus und weiss um dessen Wichtigkeit.

Viehherden, Schaf- und Ziegenherden plus überraschend grossen Kamelherden begleiten uns durch die liebliche Savanne. Auch können wir wieder mal westliche Güter zu normalen Preisen einkaufen und unsern Grundstock für die kommenden Tage auffüllen, dafür waren Früchte und Gemüse bisher rar.


Nun freuen wir uns auf die Weiterfahrt in Kenia, seine Savannen, seinen Wildtier-Reichtum, die Offenheit und Freundlichkeit der Leute und mit den Englischkenntnissen der Einheimischen ist eine Kommunikation endlich wieder möglich – zudem wir haben wir uns ohne Probleme in den Links-Verkehr «einfädeln» können.



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