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AutorenbildMilou Team

Kalahari – Etosha – Skelettküste

Safari + Hitze, Staub, Sand, Geröll

Safari, Staub, Sand, Geröll und Hitze



Kalahari (Ovambo Sprache: Wasserloser Platz) = riesige Dornenstrauch- und Akazien-Savanne, die die lange Trockenzeit von rund 10 Monaten überstehen können. Grösse: mit über 1 Mio Km2, zwischen 900 – 1200 müM, charakteristisch auf der Namibiaseite mit rotem Sand, bis zu 200m tief, und spärlich bewachsenen Dünenkämmen. Die Kalahari ist die Region der San (Buschmänner), die im 16.Jh. von Bantuvölkern hierher vertrieben wurden.


Etosha NP (Ovambo Sprache: grosser weisser Platz), wurde 1907 vom deutschen Gouverneur Deutsch-Südwestafrikas gegründet. Mit 22’900km2 Fläche halb so gross wie die Schweiz. Seit 1973 komplett (massiv) eingezäunt, für die Wildtiere kein Verlassen oder auch Zuwanderung aus der Region mehr möglich.

Der Nationalpark besteht aus einem östlichen (touristisch erschlossenen) Teil und dem westlichen Teil, der erst seit ein paar Jahren für die Öffentlichkeit frei gegeben wurde. Im Osten überwiegen weisser Sand und Staub von der riesigen Salzpfanne (Salzton-Erde und Kalk). Entlang dieser Salzpfanne (120km lang/55km breit/1000müM) führen die Pisten zu diversen, natürlichen Wasserlöchern zur Wildtier-Beobachtungen. Diesen Teil des Nationalparks haben wir im südlichen Frühling (ende August) besucht; durch das Fehlen von Bäumen und grossen Sträuchern sind hier die Tiere viel leichter zu erspähen als im westlichen Teil.


Die Durchquerung des westlichen Teils des Etosha NP folgte nun im Hochsommer (Ende November). Dieser Teil ist trockener; mit seiner rotbraunen Erde und der hügeligen Berglandschaft ein neues Landschaftsbild im NP; dominant sind die Kameldorn- und Mopane Bäume (wichtige eiweissreiche Blätter). Hier trifft man auf wesentlich weniger Besucher – die touristische Infrastruktur ist knapp und die Fahrt etwas für die die es gerne wilder haben; hier gibt es nur künstliche Wasserlöcher im Gegensatz zum östlichen Teil. Jedenfalls eine Welt, wo bedrohte Tiere noch Platz haben, doch in Dürrejahren (z.B. 1947)  mussten 1000 Zebras und über 500 Gnus erlegt werden, da es viel zu wenig Futter gab.


Generell ist das Verlassen des Fahrzeugs im ganzen NP strickte verboten, dafür gibt es neben den verschiedenen Lodges auch hoch umzäunte Pic-Nic-Stellen, wo man gesichert, wunderbar einen Café-Halt geniessen kann. Der Eintritt in den NP wird streng kontrolliert, offen nur von Sonnenaufgang- bis Sonnenuntergang, dann muss man ausserhalb oder im Park in einer Lodge- Unterkunft sein – ansonsten eine Suchaktion gestartet wird und dies kann recht teuer werden….


Olifantrus («Elefanten-Rast») (heute ein Campingplatz)    Eine eigenartige Geschichte, die kaum jemals publik wurde, spannend bis unglaublich. Während der Südafrika-Militärpräsenz (Anmerkung: vor der Unabhängigkeit Namibias 1994) wurde im Norden Namibias/Grenze zu Angola extrem viel gewildert, sodass tausende Elefanten Zuflucht in der Etosha suchten, was zu einer Überpopulation führte. Dazu kamen noch gnadenlose Dürreperioden zwischen 1980-1983…. > heisst: kein Futter (Gras, Bäume) mehr, was zum nahezu Aussterben von verschiedenen Tierarten drohte, besonders das Breitmaul-Nashorn.

Im nicht-erschlossenen westlichen Teil der Etosha wurde Anfangs der 80er Jahre ein gross angelegtes Elefanten Schlachthaus errichtet; zwischen 1983-1985 wurden 525 (!) Elefanten getötet.

Man ging sehr gezielt, professionell vor (Ziel war: die Biodiversität zu erhalten, wo alle Platz haben)


  1. Um keine Unruhe (oder Traumas) bei andern Elefanten Herden zu schaffen, müssen ganze Familien-Herden erlegt werden, angefangen bei der weiblichen Leitkuh.

  2. der gesamte Körper des Tieres muss verwertet werden, vor allem Fleisch-Verarbeitung/ Büchsenfleisch  (**)

  3. wissenschaftlich muss jedes Tier analysiert werden (z.B.: Fruchtbarkeit der Muttertiere)

Seither hat sich die Elefanten Population im Park stabil gehalten; zwischen 2000 bis 3000 Tiere, was für die Grösse des Park wenig ist - im Gegensatz zum Krüger NP in Südafrika, wo wesentlich mehr Elefanten auf halb so grossem Terrain leben … aber der Krüger Park hat viel Regen, guten Baumbestand und einige Flüsse, die ganzjährig Wasser führen.


Zum Schluss noch ein paar Fakten über den Elefanten:

Sie sind vor allem Gras-Fresser (Regensaison): 150kg p/Tag. In der Trockenzeit kommen Blätter, Baumrinden und Wurzeln dazu. Elefanten brauchen viel Wasser/müssen mindesten alle 3 Tage an Wasser kommen. Sie haben aber auch die Fähigkeit, in trockenen Flussbetten Grundwasser aufzuspüren. 


Ein weiblicher Elefant wiegt bis zu 4’500kg (Tragzeit: 22 Monate / Neugeborenes: 120kg, säugt bis 3 Jahre alt; ein Elefantenbulle wiegt bis zu 6’800kg (Schulterhöhe: bis 4 m / Lebenserwartung: 70 Jahre). Die weiblichen Tiere einer «Familie» bleiben lebenslang beisammen, hingegen die jungen Bullen bilden eigene Gruppen und ziehen durchs Land.


(**) Für Afrikaner zählt Elefantenfleisch immer noch als Nahrungsmittel - wie für uns Rindfleisch; es sei gleich bekömmlich. Für uns Europäer doch eher gewöhnungsbedürftig. Im südlichen Afrika argumentiert man, dass Vorfahren der Amerikaner und Europäer auch das Woll-Mammut jagten und dieses ist seit 4000 Jahren ausgerottet haben….



Wir fahren zur Abkühlung und Erholung an die Skelett-Küste: sie ist ein Teil der Namib-Wüste und mit dem kalten Benguela Strom herrschen hier ganzjährig kühle Temperaturen > somit die bevorzugte Feriendestination der Namibier über den heissen Sommer (Dezember bis Februar), besonders über die Festtage. Die Küste ist heutzutage das reinste Angler-Paradies. Tagestemperaturen immer um die 20°C/Nachts bei 15-17°C, d.h. für uns Wollsocken, warme Jacke und lange Hosen (immerhin über 20°C Temperatur-Unterschied – da ist dies doch verständlich, oder?)

Entlang der Skelett-Küste, 40km breit und über 500km lang, befindet sich der grösste «Schiffsfriedhof» der Welt. Kaltes Wasser, kühle Meeresluft trifft auf heisses Wüstenklima (über 40°C): Resultat = Stürme, dichter Nebel… echt lebensfeindlich. Aber die Natur hat sich damit arrangiert, wie z.B. die Lithops (***) und die Welwitschia, Pflanzen die sich nur vom täglichen Nebel (Luft-Feuchtigkeit) am Leben halten.


(***) Lithops = «lebende Steine» (da Ähnlichkeit mit Steinen) gehören zur Gattung der Sukkulenten-Pflanzen. Dank natürlicher Tarnung für pflanzenfressende Tiere nur schwer zu finden (siehe auch einige Bilder in unserer Dia-Show).


Adventszeit - Weihnachten und Festtage stehen vor der Tür. Kaum etwas ist dieser Tage auf unserem Planeten wie vorher. In den vielen Monaten unseres Afrika-Abenteuers wurden wir mit unglaublich vielen Problemen konfrontiert und die allermeisten existieren nicht bei uns in der Schweiz. Erfreut euch des Friedens in unserem Land; es gibt noch Advent und wir können uns noch auf die Weihnachtszeit freuen.


Herzliche Grüsse, besinnliche, erfreuliche, friedliche Weihnachtszeit


Regula und Edwin aus Windhoek/Namibia (1560 müM/34 Grad)



Hier die Bilder wiederum in Form der Diashows, einfach auf den Pfeil am rechten Bildrand in der Mitte klicken für das nächste Bild anzuzeigen. Zur besseren Ansicht kann die Diashow auch vergrössert werden, dazu einfach im Bild oben rechts mit der Maus aus das entsprechende Symbol klicken.


West-Etosha überraschend grün






fast immer alleine unterwegs




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1件のコメント


brupbacher.louis
2023年12月17日

🇨🇭Bonjour le Team Milou

Super de lire vos aventures sur les routes Africaines ! Une belle motivation, bravo à vous deux et à

Milou qui est en grande forme .......

Nous vous souhaitons une agréable période de Noël et avec biscuits ... pardon la classe.

Louis & Francine d'Estavayer am See

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