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AutorenbildMilou Team

Irak - Jordanien ... zwei Welten

Aktualisiert: 21. Apr. 2023

madi, am Ufer des Euphrat, war unsere letzte Station im Irak, doch bis zur Grenze Jordaniens sind noch 430 km durch die syrische Wüste (als Badia-Wüste bekannt) zu durchqueren; es ist eine regenarme Steppe, die später zur hyperariden Wüste (Hochplateau von durchschnittlich 800m) Innerarabiens übergeht. Regen in den Wintermonaten erlauben nur halbnomadische Viehzucht von Ziegen und Schafen; Temperaturen im Sommer erreichen hier bis 50 Grad.

Wer nun glaubt, wir hätten freie Fahrt, irrt sich, denn die irakischen Behörden sind vom ersten bis zum letzten Tag sehr um unsere Sicherheit besorgt; ein Anschlag würde weltweit für Schlagzeilen sorgen und somit dem aufkeimenden Tourismus wieder ein Ende setzen. So fahren wir auch von Ramadi bis zur Grenze nochmals mit abwechslungsweise Armee/Polizei Begleitung (durch gepanzerte Geländefahrzeuge, mit feuerbereiten Maschinengewehren aus den US-Beständen, wie z.B. den Hummer). Auch vor den Restaurants und bei unseren Uebernachtungsplätzen wurden Polizeifahrzeuge mobilisiert. Auf der ganzen Strecke im Irak (die Provinz Kurdistan ausgenommen) war individuelles Fahren untersagt; an unzähligen Check-Points Identitätskontrollen usw, so auch auf unserer letzten Etappe zur Grenze Jordaniens, wovon auf den ersten 200km Anhalten aus Sicherheitsgründen verboten war. Die 4-spurige Autobahn hatten wir während fast der gesamten Länge für uns.


Grenz-Abfertigung Irak – Jordanien: > erinnert uns stark an diejenige vor Jahren von Bolivien nach Brasilien … riesiger Papier- und Formularkrieg! Mit Hilfe der irakischen Begleitpersonen konnten wir Irak nach 2 ½ Stunden verlassen … uff. Hingegen die Einreise nach Jordanien dauerte insgesamt nochmals gute 5 Stunden, ein wahres Chaos,( kaum ein Zollbeamter sprach englisch), da bisher kaum je westliche Touristen aus Irak kommend, diesen Grenzübergang benutzten.

Prozedere in ein paar Worten: 2 Einreiseformulare (in arabisch) ausfüllen, Pass-Kontrolle, Führerschein Kontrolle, Fahrzeug Inspektion + Fahrzeug-Einreiseformular + Fahrzeug scannen (durch eine riesige Halle fahren und sich mühsam zwischen die ellenlange LKW Kolonne zwängen), Haftpflicht-Versicherung erwerben (nur eine Person, des Englisch unkundig, dafür zuständig), Carnet de Passage abstempeln, Geldwechsel und SIM-Karte kaufen… und wehe, Du bist in der falschen Reihenfolge (!!) – tja, und plötzlich fehlte der irakische Ausreisestempel > nochmals zurück zum irakischen Zoll…

Diese unerwartet lange Abfertigung brachte den Reiseplan durcheinander und das Tempo auf der rüppelhaften «Strasse» mit tausenden von Schlaglöchern und fehlendem Teerbelag zwang uns unterwegs irgendwo in der Steinwüste zu übernachten, denn in der Dunkelheit wären solche Pisten zu gefährlich. Aber wir vermissten fast die üblichen Check-Point Kontrollen….Jordanien ist halt eben anders.

Für die restlichen 250km bis nach Jerash brauchten wir mehr als 4 Stunden. Jerash, im Norden Jordaniens und nur 40km von Amman entfernt, entpuppte sich als Juwel römisch-griechischer Baukunst (römische Expansionskriege in Vorderasien). Auch Jesus heilte hier und ebenfalls Kaiser Hadrian stattete der Stadt 129/130nChr einen Besuch ab. Auf dieser riesigen Ausgrabungs-Stätte begegneten wir nun zum ersten Mal Touristen aus allen Herren Ländern.


Jerash – Petra (273km / knappe 5 Std Fahrzeit / unser Team für die nächsten Wochen: Reiseleitung> Oleg (Ukraine), Dima (Uzbekistan) und Mohammed, lokaler Guide. Technische Leitung: Andrew (Russland – für Navigation, digitale Probleme, Elektronik) und Tsyren (Mongolei – ehemaliger Tierarzt, für sämtliche mechanische Unterstützung, kennt keine Probleme, repariert einfach alles > also es gibts bei ihm nur Lösungen).


Petra, die Hauptstadt des einstigen nabatäischen Reiches beeindruckt nicht nur durch die Geschichte, aber auch durch die monumentalen Grabtempel (dienten auch als Kulisse für den Film «Indiana Jones «der letzte Kreuz-Zug»). Seit der Zeit der Kreuzzüge hat kein Europäer mehr Petra gesehen; erst 1812 vom Schweizer Burckhardt neu entdeckt. Mehr Infos kannst Du bei Google finden.

Die ersten Ausgrabungen wurden ab 1929 gestartet. Über 1000 Gebäude wurden bislang gefunden; man schätzt aber, dass erst 20% des antiken Petra ausgegraben sind.

Zehntausende von Touristen, ja Heerscharen (vor allem Kreuzfahrten Touris von Aquaba her) zwängen sich in die schmalen Schluchten. Das weltberühmte Bild der «Schatzkammer» kommt als erstes zum Vorschein. Für den Rest der Entdeckungen Petras mussten wir eine Auswahl treffen. Echt, sehr überrascht waren wir von der schieren Grösse Petras. Knapp 15'000 Schritte und 29 Stockwerke meldete uns der Schrittzähler und entsprechend ausgelaugt waren wir am Abend (Eindrücke, Wärme, Treppensteigen und sich im Sog der Touristen Heerscharen bewegen),ich kam an meine Grenzen, aber kolossale Eindrücke die bleiben!


Wadi Rum, unser nächstes Ziel, ebenfalls eine Hauptattraktion Jordaniens, wo auch die Filme «Lawrence of Arabia» und «Mord im Orient-Express» gedreht wurden.

Die Fahrt von Petra auf dem langgezogenen Bergrücken hinunter ins Wadi Rum war überraschend spannend. Die Strasse, wie eine «Achterbahn» führte bis hinauf auf 1700m, durch Ortschaften, die vom mondänen Petra-Tourismus verschont blieben. – Bei einem Kaffeehalt unterwegs an einem vermeintlich ruhigen, verlassenen Ort, wurden wir plötzlich von Dutzenden von halbwüchsigen, teilweise vorlauten, Schülern überrascht und umringt. Wir haben darauf unsere Stühle wieder versorgt und Kaffee/Kuchen im Innern mit geschlossenen Türen in Ruhe genossen.

Die Fläche des Wadis (zu deutsch «Tal») beträgt etwa 100 x 60 km, bestehend aus Sandstein und Granit. Grandioses Naturschauspiel im hellbeigen Sand und den herausragenden vielfarbenen Felsen-Gebilde.


Akaba, unsere letzte Station in Jordanien, ist pittoresk am gleichnamigen Golf (Seitenarm des Roten Meeres) gelegen, eine saubere, pulsierende Stadt (mit Carrefour zum stressfreien Einkaufen … Gruyère Cheese kaufen, obligatorisch! Die Stadt war schon in der Antike ein wichtiges Handelszentrum und Hafen, im frühen 12. Jh. von den Kreuzrittern erobert… nur ein paar Kilometer von Eilat (Israel) entfernt.

Morgen, 31. März, kurze Fahrt zur Grenze nach Saudi Arabien; das Grenzprozedere nimmt garantiert wieder viele Stunden in Beschlag, schon die Erlangung des Visum war eine grosse, echte Herausforderung.


Herzliche Grüsse aus Arabien: Regula + Edwin















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