Oudtshoorn, (in der Kleinen Karoo/Provinz Western Cape) ist das Zentrum der südafrikanischen Straussenzucht. Aber die grössten Straussenherden haben wir weit ausserhalb von Oudtshoorn getroffen, auf riesigen Flächen entlang den Strassen. Doch in Oudtshoorn selber wird der Tourismus rund um den Vogel Strauss in allen Facetten betrieben.
Besonders anfangs des 20. Jh. war der Strauss vor allem wegen seiner Federn sehr begehrt; leicht bekleidete Damen in den Cabarets, Filmstars und Karnevalstänzerinnen schmückten sich mit diesen Federn. Die «Federbarone» bauten sich traumhafte «Straussenpaläste, von denen noch heute einige in Oudtshoorn zu bewundern sind. Nach dem 1. Weltkrieg jedoch war der grösste Boom vorbei. Heute wird das besondere (genarbte) Straussenleder immer noch zu schönen Modeaccessoires verarbeitet. Es ist der grösste lebende Vogel der Welt (siehe auch Fotos in der Dia-Show) und lebt nur noch im südlichen Afrika.
Frühstück mit Herr Strauss… Frau Braun und Herr Schwarz:
Die Männchen der Strausse haben ein schwarzes Gefieder (Flügelende und Schwanz sind weiss); alle die Weibchen hingegen haben ein braunes Federkleid (Flügelende und Schwanz sind weiss-grau)!
Beim Männchen leuchtet die Haut während der Brutzeit sehr intensiv, sogar die nackten Beine erreichen eine rosarote Farbe ui ui uiuiui.
Männchen werden bis zu 2 ½ Meter gross und können bis zu 135kg wiegen. Weibchen hingegen sind kleiner (von 175 bis 190 cm) und werden maximal etwas über 100kg schwer.
Strauss allgemein: ein überaus langer Hals und der Kopf ist in Relation zum Körper sehr klein. Die Augen haben eine Durchmesser von 5 Zentimeter und sind grösser als sein Hirn!! Die sehr langen Beine haben eine kräftige Laufmuskulatur und können bis zu 70 km/h erreichen – ein sehr eleganter Schnell-Läufer! Die Beine (mit den beiden Zehen/grosse Krallen) können als wirkungsvolle Waffe eingesetzt werden > da hat sogar ein Löwe grossen Respekt. Der Ruf des Straussenmännchens ist auch ähnlich wie der eines Löwen.
Strausse, ein tagaktives Tier, bevorzugen Regionen mit kurzem Gras (wo das Gras höher als 1m wächst, da fehlen sie) – eigentlich «mageres» Land > auch darum, weil der Strauss seine bevorzugte Nahrung direkt vom Boden aufpicken will. Lange Trockenperioden sind kein Problem, da sie ihren Flüssigkeitsbedarf über die Nahrung aufnehmen. – Spannend ist auch ihr Sozial-Leben und besonders während der Brutzeit (mehr darüber kannst Du im Internet erfahren).
Im Museum auf der Straussenfarm konnten wir auch sehen, was in den Straussenmägen schon alles gefunden wurde…. Der 14m lange Darm kann bis knapp 1 ½ kg Nahrung aufnehmen und um die Zerkleinerung der Nahrung zu fördern picken sie schon mal Münzen, Nägel, Steine und Sand auf (Verdauungshilfen).
Ein Straussen-Ei zum Frühstück … ja, hatten wir > war sehr spannend: siehe Bild-Reportage mit Video-Clip! Ein solches Ei wiegt durchschnittlich 1,6 kg und entspricht etwa 25 Hühner-Eier und reichte tipp-topp für «Rührei» für unsere ganze Gruppe (50 – 60 Eier legt eine Straussen-Dame pro Jahr).
Wir führen keine «Vogel-Strauss-Politik», sondern gestalten unser Afrika-Abenteuer seit einigen Wochen auf unsere eigene, gemütliche (fast stressfreie) Art. Nachdem wir eingehend das grüne, frühlingshafte Südafrika (vor allem die Provinz Western Cape) in allen Schattierungen erleben durften, richtet sich unser Kompass mehr und mehr wieder in nördlicher Richtung > Namibia, seine Tierwelt, Savannen und Wüste.
Herzliche Grüsse aus dem Frühling … und bis später
Regula + Edwin
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