top of page
AutorenbildMilou Team

«Auf-und-davon…» - im Land der 1000 Hügel

Aktualisiert: 13. Aug. 2023



Intro:

Uganda war schon ein Highlight und nun Rwanda – wir sind gespannt auf dieses kleine Land, eingeklemmt zwischen den grossen Staaten Kongo, Uganda und Tansania. Südlich der ugandischen Stadt Kabale, nach gut 5 Stunden am Zoll, rollen wir auf ruandischen Strassen … aber Achtung: ab heute gilt wieder der Rechtsverkehr!

Und nochmals Achtung – auffallend die Sauberkeit; tatsächlich sind Heerscharen Einheimischer mit aller einfachsten Mitteln am Wischen, Blätter zusammen nehmen, Strassenränder und Ablaufrinnen reinigen, Abfall sammeln und die Strassen und Siedlungen in Ordnung zu halten. Der erste Eindruck ist überwältigend und setzt sich auf unserer gesamten Rwanda-Rundreise fort. Ausser Saudi-Arabien war noch kein Land auf unserer Transafrika-Reise so sauber und organisiert. – Hier sind auch die Strassen mit Mittel- und Seitenstreifen markiert, Asphalt von bester Qualität, ohne Löcher und Absätze UND keine «Bumps» (Geschwindigkeits-Bremser) malträtieren unsere Stossdämpfer mehr und zudem kann sich nun auch der Fahrer der vorbeiziehenden, sehr abwechslungsreichen Landschaft erfreuen!

Um die «Raser» im Griff zu haben, sind hochmoderne (aus Deutschland gelieferte) fixe Radargeräte entlang der Hauptachsen (asphaltierte Strassen / Pisten sind von Natur aus in gemässigtem Tempo zu fahren) montiert. Höchstgeschwindigkeit ausserorts: 80 km/h, innerorts zwischen 40 und 50 km/h.

Und ebenfalls sehr bemerkenswert: es gibt praktisch keine Mopeds/Motorräder und keine Tuk-Tuks mehr (Ausnahme gestattet: in den Städten), dafür wird alles Mögliche und Unmögliche per Velo transportiert. Es gibt massenweise Velo-Taxis (dafür wurden stabile Gepäckträger mit gepolstertem Sitz und Fuss-Stützen montiert). Mit diesen Fahrrad-Taxis werden auch unzählige Güter transportiert (aber nicht verwechseln mit Cargo-Velos unserer Breitengraden) – ein Musterland in Schwarzafrika.


Ruanda (Rwanda) ist ein kleines Binnenland mit nur 26’300km2 (CH: 42’000km2), aber mit über 12 Mio Einwohner = überbevölkert und dies realisieren wir auf Schritt und Tritt. 80% der Bevölkerung lebt auf dem Land und ist mehr oder weniger Selbstversorger, jeder m2 des vor allem im Westen sehr hügeligen Hochlandes ist bebaut, alles in Handarbeit, keine Traktoren oder mechanische Hilfsmittel; ein fleissiges Volk – wo auch die Männer mitarbeiten – aber mit einem äusserst kleinen Einkommen. Obwohl in Äquator-Nähe, ist das Klima gemässigt, sehr angenehm, ist doch die Durchschnittshöhe 1500müM.

Rwanda nennt sich auch «Land der 1000 Hügel», stetig führt uns die Route Hügel auf, Hügel runter und z.T. mit beträchtlichen Steigungen und Kurven, so brauchten wir für die fantastische Strecke von 215km entlang dem Kivu-See (5x Grösse Bodensee/480m tief/Methangas haltiges Wasser) knapp 7 Stunden! Die Hügel/Berge sind durchwegs dicht bewaldet.

Diese Region (Grenzgebiet Uganda-Ruanda) ist weltweit auch bekannt durch die grossen Schimpansen Kolonien (**) und die letzten Berg-Gorillas, die im Grenzgebiet zum Kongo (Ruwenzori Gebirgskette/Virunga Vulkane) auf sehr beschwerlichen Urwaldpfaden zu finden sind.

(**) Kosten für einen halben Tag Schimpansen Trekking: 250.- US-Dollars!


Kurz-Info: wieder ein neues Land, neue Sprache, neue Währung (der Rwanda-Franc).

Um zur SIM-Karte zu kommen, mussten wir uns persönlich mit Reisepass beim grossen Telecom-Unternehmen vorstellen, denn mit der rwandischen Telefonkarte kann man problemlos Einkäufe tätigen; eine mühsame Angelegenheit mit langem Anstehen.

Vorwiegend wird die Bantu-Sprache gesprochen (die ost-afrikanische «Hauptsprache» Swahili gehört auch zu dieser Sprachfamilie); daneben existiert Französisch (von der ehemaligen belgischen Kolonie) und englisch. Junge Rwander verständigen sich aber vorwiegend in Englisch.

Traurige Berühmtheit erlangte das Land 1994 mit dem Völkermord (Genozid), als innerhalb 100 Tagen 1 Mio Tote der Tutsi Minderheit zu beklagen waren. Die arme Bevölkerungsschicht der Hutu fühlte sich von den besser gestellten Tutsi seit Jahren stark benachteiligt und führte schliesslich zu diesem landesweiten Genozid. Zusätzlich konnten über 3,5 Mio Tutsi und moderate Hutu flüchten und sich in den Nachbarländern verstecken. Sogenannte Genozid Memorials gibt es überall im Land als Mahnmal. – Zudem wird das bereits überbevölkerte Land nun auch von der neuen Flüchtlingswelle aus dem Sudan belastet, nachdem schon grosse Flüchtlingslager von Leute aus dem Kongo und Burundi bestehen.


In Kigali («Tischigali» ausgesprochen), der Millionen Hauptstadt, eine der schnellst wachsenden Städte Afrikas, benutzten wir die einzigartige Gelegenheit die Familie Schommer zu besuchen; sicher allen von euch bekannt aus der TV-Serie «Auf-und-Davon». Ihr Start kurz vor der Corona Pandemie war nicht einfach, doch nun sind sie etabliert und zufrieden; leben heute in einem prächtigen Haus mit herrlicher Sicht auf die Stadt. Das Fitness-Studio von Dianne hat sehr gut Fahrt aufgenommen und Marco leitet eine internationale Kaderschule für angehende rwandische Führungskräfte … ganz lieben Dank noch für den überaus herzlichen Empfang!

Kigali, eine sehr saubere Stadt, erfreut sich auch an den vielen niedergelassenen Europäern und so konnten wir uns in einer deutschen Bäckerei endlich wieder einmal mit hervorragendem, knusprigen Brot versorgen und dazu (ebenfalls in einer deutschen) Metzgerei mit Wurst- und Fleischwaren von höchster Qualität eindecken…. Mmmmh!


In Butare besuchten wir die Eglise St-Therese, wo Abbé Patrick von Düdingen während vieler Jahren (noch vor dem Genozid) als Diozösan-Bischof wirkte. Abbé Patrick hat uns 1971 getraut und auch alle unsere Söhne in der Kirche St-Thérèse in Fribourg getauft. Die Kirche in Butare ähnelt dem Bau in Fribourg, nur grösser. Um nach Butare zu gelangen, haben wir in einer gut 5-stündigen, imposanten Fahrt durch den Nyungwe Urwald durchquert.

Danach folgte der Besuch des Königshauses von Nyanza, eine Nachbarstadt, wo König Mutara III von 1931-1959 residierte. Das Königreich Ruanda datiert aus dem 14. Jh. und wurde 1962 aufgelöst.



Allgemein: je südlicher wir kommen, desto kühler werden die Tages- vor allem die Nachttemperaturen – eigentlich fahren wir dem Süd-Winter entgegen.

Wieder 2 zusätzliche Fahrzeuge ausser Betrieb (Panne Nr 8 + 9): 1 Fiat mit Federbruch + Stossdämpfer ausser Betrieb (da Fiat in Afrika kaum bekannt ist, gab es auch keine Ersatzteile und die (resp. Etwas «ähnliches») mussten in mühsamer Suche auf dem Occasion-Markt in Kigali gefunden werden … alles gut soweit, aber die Parabellfeder ist zu kurz und die ausgewechselten Stossdämpfer zu weich – Suche wird fort gesetzt.

Ein weiterer Fiat musste abgeschleppt werden, weil die Gangschaltung blockierte und sich auch diverse Schrauben im Motorraum einfach lösten….


Inzwischen sind wir bereits in Tanzania unterwegs und haben gerade ein paar «Ferien»tage in einer wunderschönen Lodge geniessen können, am Fuss des Ngorongoro-Kraters mit seiner reichen Tierwelt. Und in ein paar Tagen werden wir auf der Gewürz-Insel Zanzibar eintreffen.


Unsere Rwanda-Reiseroute findest Du auf dem fotografierten Kartenmaterial.

Mit lieben Grüssen von unserer Transafrika-Entdeckungsreise:

Regula + Edwin, unterwegs seit 2010 mit unserem «Milou» (mittlerweile 215’000km)






Ehrung der Watussi Rinder





213 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Rückblick Transafrica 2023 - 2024

Zusammenfassung unser Pionierreise Schweiz - Kapstadt ist auf folgendem Link jetzt verfügbar . https://www.exploryx.de/index.php/exploryx...

コメント


bottom of page