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AutorenbildMilou Team

… an die Grenzen …


Zur Grenze …

Am 251. Reisetag (Do/9.Nov.) sind wir in Nordoever/Südafrika wieder über die Grenze zurück nach Namibia eingefahren. Am 21. September (damals Fahrt von Ai Ais/NAM nach Springbock/ZA) präsentierte sich die Natur von ihrer spektakulären Seite: kaum ein paar Kilometer vom namibischen Bergland und karger Savanne entfernt > ein grandioser Frühjahr’s-Blumenteppich über hunderte von Kilometern, mit Fortsetzung in der Bergwelt des Kleinen Karoo (wir berichteten darüber in einem der letzten Blogs).


An unsere Grenzen …

Mit dem Grenzübertritt vom 9. November holt uns auch die Wüstenhitze mit 42°+C auf einen Schlag ein. Schattige Kaffee- oder Uebernachtungsplätze zu finden hat nun erste Priorität. Am Oranje River (Grenzfluss Namibia-Südafrika) und bis weiter nördlich in der Region Keetmanshoop (NAM) verzeichneten wir regelmässig Tagestemperaturen zwischen 42-46°C (in Seeheim waren es 49°C); wir kommen an unsere Grenzen, aber die Faszination unberührter Wüstenlandschaft bleibt. Unser Kühlschrank und die Kühlbox arbeiten Tag-und-Nacht auf Hochtouren: die Batterie-Kapazität kommt an ihre Grenze, da bei dieser Hitze die Sonnenkollektoren nicht genügend Strom liefern können; auch diese kommen an ihre Grenze. Abends kühlt es oft auf angenehme 35°C ab und wenn wir im Milou nachts um 26°C , dank «Durchzug und kühlem Wind» haben, ist es doch schon ganz angenehm…..bei Gewittern kann es aber nachts auch bis 21°C abkühlen (Bettsocken-Temperatur), immerhin einen Temperatur-Unterschied von 20-23 Grad. Rechne mal: ein Schweizer Frühlingstag von 20°C und nachts um den Gefrierpunkt….


Mit der Hitze kommen nun glücklicherweise auch die Sommer-Gewitter mit Starkregen und Hagel. So wurden wir auch in der Kalahari, dem namibischen Hochland mit roten Dünen, Flora und Fauna mit Regen überrascht, aufgeweichte Pisten und Abends sogar mit kalten 19°C (warme Jacke und Pantoffeln sind plötzlich wieder gefragt…grenzwertig).

Wir sind nun weiter nördlich unterwegs mit Ziel die West-Piste des Etosha-Nationalparks zu entdecken. Sollte die Hitze unerträglich werden, würde eine «Flucht» in Richtung Skelett-Küste die Erlösung bringen, denn entlang der Atlantik-Küste ist es ganzjährig kühl bis kalt. 


In Windhoek haben wir vor ein paar Tagen nochmals auf dem «Urban-Camp» (spannender Globetrotter Camping) einen Stopp eingelegt um auch wichtige Kleinarbeiten am Fahrzeug zu erledigen (Ölwechsel, Diesel-Filter, neue Kotschutzlappen usw). Auch hier erreichten uns die Sommergewitter, somit kühlt es Abends angenehm ab und die Hoffnung bleibt, den Etosha NP unter der 40°C Marke zu queren.


Windhoek: mit der Unabhängigkeit Namibias von Südafrika 1990 wurde sie als Hauptstadt nominiert und mit 20% der Bevölkerung ist die Stadt mit Abstand das bedeutendste Wirtschaftszentrum. Viele Unternehmen sind im Besitz deutschstämmiger Namibier. Aufgrund der immer zahlreicher werdenden Dürreperioden, hat Windhoek bereits seit 2016 eine unsichere Wasserversorgung – und die Stadt wächst rasant und kommt schon seit Jahren an ihre Grenzen


Eine Farm mit vielen Grenzen:

Zwischen  Okahandja und Otjiwarongo besuchten wir langjährige Freunde und erfuhren interessante Tatsachen, wie es hinter den touristischen Grenzen auf dem Land aussieht:……

Keine Farm in Namibia ist gleich gross. Die Farm unserer Freunde ist mit 5000 ha(!) knapp im Mittelfeld. Ehemals eine Rinderfarm, aber mit zunehmender Kriminalität (Vieh-Diebstähle mit Schusswaffen an der Tagesordnung) und den tiefen Fleischpreisen haben sie ihre Rinder verkauft, da eine Überwachung dieser Fläche an die Grenzen stösst, ja verunmöglicht. Heute bauen sie im kleinen Stil Mais und Getreide an, haben Schaf- und Ziegenherden > alles weitläufig eingezäunt, da auf ihrem Grund auch Gazellen und Wildkatzen (Geparde, Löwen, Hyänen usw.) leben – diese können auch gejagt werden, solange sie sich auf ihrem Privatgrund befinden.


Leider wird ihre Farm (und viele weitere Farmen ebenfalls) durch eine schnurgerade, 100m breite Hauptstrasse entzwei geteilt und dies auf einer Länge von über 10km (!); durch die Hauptstrasse zwischen Windhoek und dem nördlichen Knotenpunkt Otjiwarongo wurde das effiziente Farmen schwierig und zudem hat der Staat den Farmern für diese Land-Entnahme absolut keinen Rappen bezahlt, «weil es dem nationalen Interesse diene…» hiess es; aber die Fläche von ihrem Viehzaun bis zum Strassenbankett müssen sie selber mähen und den Müll räumen…. Grenzfälle gibt es mehr als genug.


Auf ihrer kleinen Farm wohnen auch 4 bis 6 Angestellte (Schwarze) mit ihren Familien. Der Durchschnittslohn (ca. CHF 25.- p/Tag) ist hier niedriger als üblich, aber sie haben Unterkunft, können einen Gemüse-Garten anlegen und so zu Selbstversorger werden; eigentlich ein geregeltes Leben. Sie sind zuständig für die Wasserstellen und die regelmässige Reparatur der Zäune (hunderte von Km). Das Wasser für die Farm (Haushalte und Tiere) kommt aus Bohrlöchern mittels Solarpumpen oder Windrädern. Wie kaum in unseren Breitengraden, sind die Farmen vom Wetter (Regen) abhängig. Der diesjährige Regen hat eine drei-jährige Dürreperiode beendet.


Im nächsten Blog erzählen wir Interessantes über den Etosha Nationalpark (West-Piste), die Groot-Berge und die Skelett-Küste und wünschen euch allen eine besinnliche Adventszeit.


Regula + Edwin

The Milou Team


Hier die Bilder neu in Diashows, einfach jeweils auf den Pfeil am rechten Bildrand in der Mitte klicken für das nächste Bild anzuzeigen. Zur besseren Ansicht kann die Diashow auch vergrössert werden, dazu einfach im Bild oben rechts mit der Maus aus das entsprechende Symbol klicken.




158 km alleine unterwegs








ca. 77km zur Jansen Farm



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